Strom als Energieträger

Die Versorgung mit Strom ist für die zivilisatorischen Standards der Wohlstandsgesellschaft so wichtig wie die Luft zum Atmen geworden.

Bereits ein kurzzeitiges Zusammenbrechen der Versorgung führt zu unzähligen Beeinträchtigungen des wirtschaftlichen und privaten Lebens. Setzt der Strom aus, so gehen nicht nur die Glühlampen aus, sondern es werden genauso auch Kommunikationsdienste wie das Internet und Datenverarbeitungssysteme ausgeschaltet.

Züge können nicht nachfahren, Verkehrsampeln fallen aus und Industrieanlagen können nicht mehr produzieren. In privaten Haushalten können die Lebensmittel in Kühlschränken verderben. Energie aus Strom gilt als besonders wertvoll, da sie für alle denkbaren Anwendungsfälle eingesetzt werden kann: Mit Strom lassen sich Maschinen betreiben, Licht erzeugen, Kälte und Wärme generieren.

Über Kabelverbindungen wird Strom an jedem Ort zugänglich gemacht und ist daher einfach zu transportieren. Der Strom, besonders in Form der in den Versorgungsnetzen üblichen Wechselspannung, ist aber nur bedingt zu speichern. Er kann daher nur in dem Moment genutzt werden, in dem er auch bereitgestellt wird.

Daher ist es erforderlich, immer mindestens die gerade nachgefragte Abnahmeleistung bereitzuhalten, denn sollten die Kraftwerke nicht über ausreichend Stromressourcen verfügen, würde der Fall der Abschaltung eintreten. Daher müssen die Kraftwerksbetreiber die Stromversorgung zu jedem Zeitpunkt sichern um dauerhafte Infrastrukturschäden zu verhindern.

Historischer Hintergrund:

Schon im Altertum entdeckten die Griechen das ein Stück Bernstein, nachdem man es an einem Stoff oder an einem Tierfell gerieben hatte, einen Magnetismus erhält. Im 17. Jahrhundert studierten Naturforscher das Aufladungspotenzial von Bernstein genauer. Der Forscher William Gilbert aus Großbritannien entdeckte, dass auch andere Materialien wie Glas oder Schwefel durch Reibung elektrisch werden können, sprich Anziehungskräfte entwickeln.

William Gilbert bezeichnete diese Phänomen mit dem Begriff „Elektrika“, und orientierte sich dabei am griechischen Ursprung des Wortes „Elektron“, welches Bernstein bedeutet.

Im 18. Jahrhundert entdeckten Forscher, dass Metalle in der Lage sind die Elektrizität weiterzuleiten, während andere Stoffe wie etwa Holz, Porzellan oder Glas als Isolatoren dienen. Der französische Forscher Charles du Fay schloss daraus, dass es zwei Arten von Elektrizität gibt, nämlich eine positive und eine negative.

Schließlich machte der Wissenschaftler und Erfinder Benjamin Franklin aus den USA die bahnbrechende Entdeckung, dass man mit einem Draht Blitze lenken und leiten konnte. Dies führte nicht nur zur Erfindung des Blitzableiter, sondern die Forscher konnten zum erst mal die Naturkraft der Elektrizität steuern und in ihren Dienst stellen.