Nachdem im letzten Abschnitt der prinzipielle Aufbau von Windkraftanlagen dargelegt wurde, folgen auf dieser Seite einige Informationen, wo in der Praxis Windkraftanlagen installiert werden.
Grundsätzlich findet man Windkraftanlagen natürlich am häufigsten in Regionen, in denen der Wind oft und stark weht, also in Küsten- oder Gebirgsregionen.
Dort wurden Windkraftanlagen in früheren Zeit noch sehr oft als einzeln stehende Anlagen installiert. Da diese Vorgehensweise jedoch zwei Nachteile hatte, nämlich die Beeinflussung von Landschaftsbildern sowie Nachteile bezüglich der Logistik bei der Wartung der Anlagen, wurden Windkraftanlagen später vermehrt in sogenannten Windparks installiert.
Dies wird auch heute noch praktiziert, allerdings sollen solche Windparks zukünftig auch verstärkt im Meer errichtet werden (Off-Shore Windparks), da zum Einen dort die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten höher sind als an Land und es zum Anderen dann keine Beeinflussung von Landschaftsbildern mehr geben wird.
Beispiele für Windkraftanlagen und Windparks
Um die Thematik etwas zu verdeutlichen, sollen im Folgenden noch zwei konkrete Beispiele bezüglich Windenergieprojekten vorgestellt werden:
a) Der Windpark: Wybelsumer Polder
In der Nähe der norddeutschen Hafenstadt Emden findet man einen der größten Windparks Europas. Dieser Windpark, von dem ein kleiner Ausschnitt auf der Abbildung (rechts) zu sehen ist, erstreckt sich über mehrere Kilometer entlang des Deiches der Nordseebucht: „Dollart“.
Durch den Betrieb der Windkraftanlagen dieses Windparks können jährlich rund 200.000 Tonnen an dem als klimaschädlich geltendem Gas: „Kohlendioxid“ vermieden werden, da diese Menge an Emissionen anfallen würden, wenn der elektrische Strom, den dieser Windpark liefert, mittels konventionellen Energieträgern erzeugt werden müßte.
b) Die „Nearshore“ Windkraftanlage E 112
Im Stadtgebiet Emdens findet sich noch eine weitere interessante Windkraftanlage. Die „E 112“ (Typenbezeichnung des Herstellers) ist mit einer Nabenhöhe von 124 Metern nicht nur eine sehr große Windkraftanlage, sondern zeigt noch eine weitere Besonderheit auf.
Die Anlage wurde im Jahre 2004 nahe des Emsdeiches im Verlauf des Flusses errichtet, um wertvolle Erfahrungen für den Bau von Off-Shore Windparks zu sammeln. So erfolgte bei der Errichtung dieser Anlage die komplette Logistik von der Wasserseite. Aus diesem Grunde wird die Windkraftanlage auch als „Nearshore“ Anlage bezeichnet.