Wärme und elektrische Energie für das Einfamilienhaus selber produzieren – Mini-Kraftwerk
Die Bereitsstellung von Wärme und Strom ist eine sehr kostspielige Angelegenheit. Besonders da in den letzten Jahren die Preise für Erdöl und Erdgas, sowie für andere fossile Brennstoffe erheblich gestiegen sind. Da liegt es nahe, in einem Vorgang zeitgleich Wärme und elektrische Energie zu produzieren. Dies haben auch einige Hersteller erkannt und produzieren nun Mikrokraftwerke und Minikraftwerke (Blockheizkraftwerke genannt) für das Eigenheim.
Der Unterschied zwischen einem Mikrokraftwerk und einem Minikraftwerk besteht in der Leistung.
Von einem Mikrokraftwerk spricht man bis zu einer Leistung von maximal 15 Kilowatt. Für Einfamilienhäuser sind jedoch Größenordnungen von 1 bis 2,5 Kilowatt üblich.
Minikraftwerke haben eine größere Leistung und sind meist in Mehrfamilienhäusern im Einsatz. Von einem Minikraftwerk spricht man, wenn dieses eine Leistung zwischen 15 und 50 Kilowatt erzeugt.
Was sind Minikraftwerke und Mikrokraftwerke?
Bei einem Blockheizkraftwerk erzeugt ein Motor Strom. Die dabei entstehende Abwärme kann zu Heizzwecken oder zur Warmwasserbereitung verwendet werden. Betrieben wird der Motor in der Regel mit fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Erdgas, Pflanzenöl, Biomasse oder Biogas.
Das klingt ja alles sehr schön, doch es werden ja immer noch fossile Brennstoffe verwendet. Hier kann man ganz klar Jein sagen, da der Wirkungsgrad von einem Blockheizkraftwerk deutlich besser ist, als wenn man die genannten Brennstoffe ausschließlich zur Erzeugung von Wärme oder nur elektrischer Energie verwenden würde.
Die Erzeugung der Energie übernimmt entweder ein Viertakt- oder Sterlingmotor. In seltenen Fällen kommen auch andere Motoren zum Einsatz. Dieser Motor treibt einen Generator an, der wiederum Strom und Wärme produziert.
Wann lohnt sich die Verwendung eines Mikrokraftwerkes?
Grundsätzlich kann man sagen, dass sich die Anschaffung eines Mikrokraftwerks immer lohnt. Allerdings gibt es einige Sachverhalte zu beachten, sonst ist die Sache nicht mehr rentabel oder man bringt sich um staatliche Förderungen. Zum zuletzt genannten Punkt weiter unten in diesem Beitrag mehr.
Ein Mikrokraftwerk für das Eigenheim, sollte genau auf den tatsächlichen Verbrauch der Bewohner abgestimmt sein, da sich ein Mikrokraftwerk nur rechnet, wenn es auf das Jahr gerechnet mindestens 4.000 Stunden unter Volllast läuft.
Um den Wärmebedarf eines Einfamilien-Haushalts mit vier Personen zu decken, reicht eine Leistung von 2,5 Kilowatt absolut aus.
Um auch in Zeiten größeren Wärmebedarfs (zum Beispiel bei größeren Frosteinbrüchen) auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt sich die zeitgleiche Anschaffung eines ausreichend dimensionierten Warmwasserspeichers. Manchmal reicht auch diese Kombination nicht aus.
Also sollte man bei der Anschaffung eines Minikraftwerkes darauf achten, dass dieses über einen separaten Brenner zur Wärmeerzeugung verfügt. Mittels intelligenter Steuerungselektronik, regelt das Minikraftwerk das Zu- und Abschalten sowie die Wärmespeicherung vollautomatisch.
Was kostet die Installation eines Minikraftwerks?
Bis vor wenigen Jahren gingen die Kosten für ein Minikraftwerk oftmals über die 25.000-Euro-Grenze hinaus. Insgesamt also eine recht kostspielige Angelegenheit, die sich zwar über die Jahre rentierte, aber dennoch für einige Schmerzen beim Betrachten des Geldbeutels sorgte.
Glücklicher Weise gab es in den letzten Jahren einen deutlichen Preisverfall der Minikraftwerke, bei einer deutlichen Steigerung der Leistung. Eine Amortisierung der Kosten setzt nun also wesentlich früher ein. Zumal auch die Einspeisevergütungen in das öffentliche Stromnetz subventioniert und deshalb sehr lukrativ sind.
Zum anderen gibt es vom Staat großzügige Förderungen und von der Kreditanstalt für Wiederaufbau Kredite zu sehr günstigen Konditionen. Allerdings mit gewissen Einschränkungen.
Welche Vorraussetzungen muss man erfüllen, um an Fördergelder zu kommen?
Ein Blockheizkraftwerk wird grundsätzlich vom Staat gefördert, da durch die zeitgleiche Erzeugung von Primärenergie und elektrischem Strom, erheblich weniger CO2-Emissionen entstehen.
Seit 2012 fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Minikraftwerke bis zu einer Maximalleistung von 50 Kilowatt.
Dabei staffeln sich die jeweiligen Zuschüsse für die Investition in ein Minikraftwerk, nach der Mindestbetriebszeit und nach der elektrischen Leistung.
Eine Anlage mit einem Kilowatt Leistung muss im Jahr mindestens 5.000 Stunden laufen, dann wird mit einer Summe von 1.500 Euro gefördert. Ist dies nicht der Fall, sinkt der Förderbetrag. Eine hohe Laufzeit bringt auch für den Hausbesitzer Vorteile. Je länger ein Minikraftwerk läuft, um so mehr Strom wird erzeugt, der Wiederum gegen die Einspeisevergütung in das öffentliche Stromnetz gelangt. Eine weitere, wichtige Vorraussetzung für eine staatliche Förderung ist, dass ein Minikraftwerk primär Wärme produziert.
Insgesamt ist die Latte bei der Förderung sehr hoch gelegt, da nur sehr effizient arbeitende Minikraftwerke gefördert werden sollen.