KfW-40-Haus, Energie sparen mit der Energiesparverordnung

Lange Zeit ware der Ökobonus das Maß aller Dinge. Nun aber sind KfW-60-Haus und KfW-40-Haus auf dem Vormarsch

Bis zum Ende des Jahres 2002 galt ein Wohnhaus dass maximal 70 kWh/Jahr verbrauchte, als sehr energiesparend und bekam den so genannten Ökobonus. Das bedeutet, dass bei einem Neubau mit einer vergünstigten Förderung gerechnet werden konnte.

Ende 2002 trat dann die neue Energieeinsparverordnung (EnEv) in Kraft, welche die bis dato gültigen Heizungsanlagenverordnung und Wärmeschutzverordnung ablöste. In der EnEv wurde verbindlich festgelegt, dass dieser Standard nun für alle neu gebauten Häuser Gültigkeit hat. Häuser die diese Grenzwerte überschritten, bekamen von nun an keine Baugenehmigung mehr.

Allerdings muss man beachten, dass der Wert von 70 kWh/Jahr nur den Energieaufwand berücksichtigt der ausschließlich für das Beheizen von Gebäuden aufgewendet werden muss. Die Warmwasserversorgung blieb dabei außen vor. Nimmt man die Werte für die Heizung und für die Bereitstellung von Warmwasser zusammen, spricht man vom so genannten Primärenergie-Bedarf.

Dieser Standard galt nun für einige Jahre als Nonplusultra. Allerdings wurden in den Folgejahren Bauweisen für Häuser erdacht, welche die geforderten Grenzwerte der EnEv deutlich unterschritten. Diese Häuser nennt man KfW-60-Häuser und KfW-40-Häuser.

Was ist ein KfW-60-Haus beziehungsweise ein KfW-40-Haus?

Die Bezeichnung KfW-60-Haus und KfW-40-Haus stammen nicht aus der EnEv, sondern aus einem Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau.

Liegt der Maximalwert für den Energieverbrauch bei einem Niedrigenergiehaus bei 70 kWh/Jahr, so sind es bei einem KfW-60-Haus nur 60 kWh/Jahr und bei einem KfW-40-Haus nur 40 kWh/Jahr. So darf ein ein KfW-60-Haus im Jahr nur sechs Liter Heizöl pro Quadratmeter beheizter Wohnfläche verbrauchen. Eine KfW-40-Haus nur vier Liter.

Dementsprechend fällt auch die jeweilige Höhe der ausgelobten Fördergelder aus. Bei einem KfW-40-Haus ist die Summe erheblich höher als bei einem KfW-60-Haus. Für den Bauherren hat dies also den Vorteil, dass er für den Bau seines Hauses sehr günstig an Geld kommt und zum Zweiten rechnet sich die Sache im Laufe der folgenden Jahre durch erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten.

Wie kann man diese Energieeinsparungen erreichen?

Das Einsparen der Energiekosten ist auf vielfältige Weise möglich. Beim Neubau eines Hauses lässt man sich am besten vom zuständigen Architekten beraten. Auf diese Weise kann man Fehler vermeiden, die eine eventuelle Förderung durch die KfW gleich von Beginn an zum Scheitern verurteilen. Es ist auch anzuraten mehrere Architekten zu konsultieren um vergleichen zu können.

Dies ist zwar für den Moment mit höheren Kosten verbunden, kann sich aber spätestens bei der Finanzierung des Hauses auszahlen. Auf jeden Fall amortisieren sich diese Kosten in den folgenden Jahren, durch erhebliche Einsparungen bei den Kosten für die Energie.

Wer auf den Rat des Architekten verzichten möchte, sollte auf jeden Fall zu den folgenden Maßnahmen greifen.

Die richtige Wärmedämmung

Mit einer optimalen Dämmung bei Bau eines Hauses, kann man am meisten Energie sparen.
Dies beginnt bei der Art der Verglasung. Üblich sind doppelt verglaste Fenster, doch in sehr kalten Ländern wie zum Beispiel Schweden sind seit vielen Jahren Dreifachverglasungen Standard wenn man ein neues Haus baut. Neben dem Isoliereffekt bieten diese Fenster auch einen guten Schallschutz.

Auch Wände und Decken sollten gut isoliert sein. Dies gilt nicht für Außenwände, sondern auch für Wände die an wenig oder ungeheizte Räume grenzen. Ebenso sollte nicht nur das Dach besonders gut gedämmt sein, sondern auch der Übergang vom Obergeschoss zum Dachboden.

Moderne Heizungsanlagen verwenden

Es ist davon auszugehen, dass sich die Kosten für Heizöl, Erdgas und Pellets in den nächsten Jahren weiter erhöhen werden. Aus diesem Grund ist es eminent wichtig, auf die richtige Heizanlage zu setzen.

Die besten Alternativen sind hier die Solarthermie, Holz- oder Pelletsheizungen, Brennwerttechnik für Öl und Gas sowie Wärmepumpen. Wobei die Letztgenannten die günstigste Alternativen darstellen. Die Installationskosten sind zwar vergleichsweise hoch, rechnen sich aber im Lauf der Jahre.

Allgemeine Maßnahmen

Weiterhin kann sehr viel Energie eingespart werden, wenn man mit dieser verantwortungsvoll umgeht.

Das beginnt beim richtigen Lüften. Es ist wesentlich sinnvoller zwei Mal am Tag alle Fenster gleichzeitig zu öffnen und auf diese Weise für einen kompletten Austausch der Luft zu sorgen, als dies zimmerweise zu tun. Die schlimmste Variante sind angekippte Fenster. Frische Luft erwärmt sich auch wesentlich schneller als verbrauchte.

Zudem gibt es Passiv-Lüftungen, die für eine Permanenten Austausch der Luft sorgen, dabei aber der Luft über einen Wärmetauscher die Wärme entziehen bevor diese an die Umwelt abgegeben wird. Mit der so gewonnenen Energie wird die dem Haus zugeführte Luft wiederum erwärmt.