Während die Wärmedämmung in aller Munde ist, wird über die Schalldämmung nur wenig gesprochen. Lesen Sie die Hintergründe
Wärmedämmung entwickelt sich zum Spezialgebiet, um nicht zu sagen, es ist eine eigene Wissenschaft. Immer bessere Dämmwerte werden erreicht und die Auswahl der geeigneten Materialien sowie die fachgerechte Verarbeitung sind für den Laien undurchschaubar geworden.
Während aber die Wärmedämmung Thema Nummer1 unter den Häuslbauern und Sanierern ist, wird über die Schalldämmung kaum gesprochen. Dennoch ist die Schalldämmung ein sehr wichtiger Faktor. Warum aber wird dieser dann sträflich vernachlässigt.
Sehen wir uns zuerst den Unterschied an:
Wärmedämmung oder Schalldämmung
Bei der Wärmedämmung geht es in erster Linie darum, den Energiebedarf zu senken. Energie kostet Geld und damit wird Energie sparen natürlich zum Thema. Herrschen auf zwei Seiten einer Ebene unterschiedliche Temperaturen, so wird unweigerlich ein Austausch stattfinden.
Wärme wird in Richtung Kälte fließen bis ein ausgeglichener Zustand eintritt. Das ist aber nicht in unserem Sinn. Während wir es im Inneren eines Raumes im Winter schön warm haben möchten, so interessiert uns die Temperatur im Garten überhaupt nicht, zumindest, wenn es um unsere Heizung und damit unseren Geldbeutel geht. Im Sommer ist das naturgemäß genau anders herum.
Daher wird bei der Wärmedämmung versucht, diesen Ausgleich zu stoppen. Was natürlich nicht zu 100% gelingt, aber ihn zumindest stark zu verlangsamen.
Prinzip der Schalldämmung
Bei der Schalldämmung hingegen geht es darum Schallwellen die Ausbreitung zu verhindern, um Lärmbelästigung zu vermeiden. Ob das der Lärm des Straßenverkehrs ist, der in unserem Wohnzimmer unerwünscht ist, oder ob es um die Toilettenspülung geht, die nicht im ganzen Haus zu hören sein soll. Lärmquellen gibt es überall und schnell fühlen wir uns dadurch gestört.
Schalldämmung wird einerseits durch Hohlräume erreicht. (abgehängte Decken, Trockenbau, hohle Wände). In diesen Hohlräumen verzerren sich die Schallwellen und die sogenannte Nachhallzeit. Oder aber es wird die Übertragung des Schalls verhindert bzw. gebremst. Schall kann sich sehr gut über feste Körper übertragen. (Sie kennen das, wenn im Stock über Ihnen jemand mit Stöckelschuhen geht. Das überträgt sich durch die massive Decke wunderbar bis zu Ihnen)
Hier werden Dämmstoffe eingesetzt, die den Materialien zur Wärmedämmung ähnlich sind. Wichtig ist, dass die Materialien weich sind, denn der Schall kann sich in weichen Materialien nicht gut ausbreiten, sondern wird abgedämpft.
So verhindert ein dünner Schaumstoff zwischen Toilette und Wand die Übertragung des Spülgeräusches. Bzw. eine lockere Styroporbeschüttung unter des Estrich die Übertragung von Trittschall auf die Zwischendecke.
Hier ergeben sich zwei Probleme. Zum Einen kann die Anbringung einer Schalldämmung zur unerwünschten Wärmedämmung werden (Heizung kann Ihren vollen Wirkungsgrad nicht mehr entfalten), zum Anderen muss die Schalldämmung sehr durchdacht sein und 100% funktionieren. Bereits eine kleine Stelle, die vergessen wird, lässt den Schall wieder ungehindert durchwandern.
Daraus ergibt sich eine sehr hohe Komplexität bei der Dämmung, nicht nur bei der Auswahl des Dämmmaterials sondern auch bei der Verarbeitung, bei der unbedingt ein Fachmann zu Rate gezogen werden solle.